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Liebe Taiwan-Freunde,

stellen Sie sich eine vierköpfige Familie vor - Eltern, Teenager, Kleinkind -, die mitten in der Pandemie ohne Chineschkenntnisse nach Taiwan zieht. Dann nach 20 Monaten wieder zurück nach Deutschland. Und die nun sagt: Taiwan fehlt uns!

Was mag so eine Familie wohl erlebt haben?

Im Taiwancast-Podcast haben wir mit ihr geredet. Sie finden den Link weiter unten.

Außerdem zwei sehr kenntnisreiche deutsche Artikel über Taiwans Situation im Kotext Ukraine/China/USA/

Aber zunächst:

Omikron hat Taiwan nun voll erwischt

Diese Omikron-Variante hat so viel über den Haufen geworfen, was wir uns über zwei Jahre lang in Sachen Corona angelernt haben.

Kurz gesagt sieht es heute, am 25.5. 2022, so aus:

  • Taiwan ist eines der letzten Länder, durch das Omikron zieht. Etwa drei bis vier Monate nach Deutschland.
  • Wie erleben gerade Tag für Tag rekordhohe Infektionszahlen - die Inzidenz ist höher als in Deutschland kurz vor Ostern.
  • Es gibt aber - anders als bei Taiwans erster (Alpha-)Welle im Frühjahr 2021, weniger Verunsicherung, keine verordneten (Gastronomie-)Schließungen. Damals war quasi noch niemand geimpft.
  • Die Todeszahlen steigen wie zu erwarten zeitversetzt mit dem Anstieg der Fälle. Sie sind aktuell pro Kopf höher als in Deutschland, und die große Frage ist: Wie hoch werden sie noch steigen, bevor die Welle bricht? Denn in wohl jedem Land folgte ja auf den rasanten Anstieg der Infektionen ein fast ebenso rasanter Rückgang.
  • Insgesamt hat Taiwan eine höhere Impfquote als Deutschland. Unter den Älteren sind aber weniger geimpft, was zu einem guten Teil an Furcht vor Nebenwirkungen liegt, die Anfang 2021 medial geschürt wurde. Taiwan hofft nun, dass die Todeszahlen unter Älteren nicht so in die Höhe schießen, wie es vor einigen Monaten in Hongkong passierte. Dort lag die entsprechende Impfquote sogar noch niedriger.
  • Mittlerweile gibt es in Taiwan auch ausreichend Schnelltests, Warteschlangen vor Apotheken wie vor einigen Wochen gibt es nicht mehr.

So sieht das Gesamtbild aus: Infizierte oben, Tote unten, ins Verhältnis zur Gesamtbevölkerung gesetzt, für Deutschland und Taiwan, über die ganze Zeit der Pandemie. (Quelle: Ourworldindata)



(Achten Sie bei Deutschland darauf, wie hoch die Todeszahlen im Winter 2020/21 waren - noch der Wildtyp des Virus, aber ohne Impfungen. Und wie vergleichsweise niedrig, trotz höherer Fallzahlen und einer viel gefährlicheren Virusvariante, in der Delta-Welle ein Jahr später. Wenn jemand Ihnen sagt "Impfen bringt doch gar nicht viel", zeigen Sie ihm einfach nur dies.)

Am Wichtigsten an dieser Grafik finde ich, wie flach die Kurve der Covid-Verstorbenen in Taiwan im Vergleich ist. Wie viele Menschen hier also noch leben, weil Taiwan rechtzeitig und über so lange Zeit effizient reagierte. Wie viel Trauer so vielen Familien erspart geblieben ist. Und das alles, während das Leben die meiste Zeit (Ausnahme: Mai-August 2021) ohne größere Einschränkungen ziemlich normal weiterging.

So viele Menschen können in der Omikron-Welle nun gar nicht mehr sterben, um das ungeschehen zu machen oder zu entwerten.

Hier noch einmal die Todeszahlen im Vergleich, ebenfalls ins Verhältnis zur Bevölkerung gesetzt, aber in kumulierter Form:



WIe finden Sie das alles eigentlich?

Seit mehr als zehn Jahren versuche ich mit meiner Arbeit, Taiwan in Deutschland ein bisschen bekannter zu machen.

Und ich erwarte nichts dafür. Außer vielleicht Ihre geneigte Aufmerksamkeit.

Nun soll es aber Menschen geben, die sich für Dinge, die sie schätzen, auch anderweitig erkenntlich zeigen möchten. Wie nett von ihnen. Nun, auch das ist möglich: mit einem virtuellen Hut, in den man jeden Monat ein paar Euro werfen kann.

Wer das möchte, hat eine unkomplizierte Möglichkeit: Meine Seite bei "Steady".

  • Eine regelmäßige Unterstützung ist dort möglich ab 2 Euro im Monat
  • Wer sich für das größere Paket entscheidet, erhält die kompletten (normalerweise nicht kostenlosen) PDF-Versionen meiner beiden Bücher "Tschüß Bremervörde, ni hao Taiwan" und "Formosa! Das ist Taiwan".

 
(Parallel dazu gibt es auch eine englischsprachige Seite auf Patreon.)

Herzlichen Dank fürs Interesse auf jeden Fall - egal, wie Sie sich entscheiden.

 

Mit der Familie zur Arbeit nach Taiwan – und wieder zurück

Mutter, Vater, Teenager, Kleinkind – das sind die Özcans. Als klassische Expat-Familie zogen sie 2020, mitten in der Pandemie, nach Taiwan.


Ein Autozulieferer hatte Vater Muhammed ein Angebot gemacht, das er nicht ablehnen konnte. 20 Monate lebten sie mit einer Gold Card in Zhubei, dann ging es zurück nach Hessen – noch immer für den taiwanischen Arbeitgeber.

Anfang 2021 lief ein TV-Bericht von mir im ZDF, über das Leben Familie in Zhubei. Nun haben wir sie für unseren Taiwan-Podcast wieder kontaktiert.

Wie war das Leben in Taiwan, welche Anlaufschwierigkeiten galt es zu meistern, wie schwer fiel der Abschied?

Im Taiwancast erzählen Sevgi und Muhammed Özcan, womit Expats hier rechnen müssen und warum Land, Landschaft und Menschen ihnen ans Herz gewachsen sind.

Hier finden Sie unser ganzes Gespräch im Podcast

 


So unterstützen Sie meine Arbeit in Taiwan, ohne dass es Sie etwas kostet:

Wenn Sie bei Amazon.de etwas bestellen, beginnen Sie Ihren nächsten Einkauf einfach über diesen Link: http://tinyurl.com/taiwanreporter-amazon

Egal, ob Sie dann ein Buch bestellen, einen Pullover oder einen Kühlschrank: Ein paar Prozent vom Einkaufswert bekomme ich gutgeschrieben. Für Sie selbst ändert sich dabei nichts! Und Ihre Käufe bleiben auch anonym.

Vielen Dank schon mal.

 

Zwar hinter einer Paywall, aber richtig lesenswert, ist ein Bericht der FAZ-Chinakorrespondentin Friederike Böge von den Matsu-Inseln.

Sie hat gerade einige Wochen in Taiwan verbracht (mit Quarantäne im Hotel) und war nach Matsu geflogen, um die Inseln und die Stimmung dort kennen zu lernen. In ihrem Text arbeitet sie schön heraus, dass auf den Inseln direkt vor der chinesischen Küste, die bis 1949 nichts mit Taiwan zu tun hatten, noch immer einiges anders ist als auf "Mainland Taiwan".

Ein Auszug:
"Lange hat die DPP einen taiwanischen Nationalismus propagiert, der sich über Sprache, Kultur und eine Geschichte der Unterdrückung definierte. Das war eine Antwort darauf, dass das KMT-Regime alles Taiwanische unterdrückte. Doch auf Matsu wurde nie Taiwanisch gesprochen, und die Bewohner betrachten sich nicht als Opfer der Militärdiktatur, sondern verehren Chiang Kai-shek. Lii Wen [Chef des DPP-Regionalverbands] will sie mit einem anderen Wir-Gefühl ansprechen: dem Stolz auf die Erfolgsgeschichte der eigenen Demokratie – im Gegensatz zum autoritären China."

Zum Artikel

Und aktuell erschien von Friederike Böge in der FAZ auch noch ein Beitrag zu Taiwans Verteidigungsstrategie und Konsequenzen aus dem Ukraine-Krieg.

Ebenfalls hinter der Paywall, ebenfalls lohnend.


Bis bald und alles Gute

Klaus Bardenhagen
 


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